Syrischer Innenminister beging Selbstmord

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Artikelstatus: Fertig 13:04, 17. Okt. 2005 (CEST)
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Damaskus (Syrien), 12.10.2005 – Der syrische Innenminister Ghazi Kanaan (63) beging am Mittwochmorgen Selbstmord. Er wurde tot in seinem Büro aufgefunden, nachdem er sich, wie berichtet wird, mit einer Pistole in den Mund geschossen hatte.

Der Tod Kanaans wurde von Berichterstattern in einen zeitlichen Zusammenhang mit der UN-Untersuchung der Ermordung des libanesischen Premierministers Rafiq al-Hariri gebracht. Der syrische Informationsminister bestätigte die zeitliche Nähe als „sensibel“, bezeichnete jedoch alle Annahmen über einen ursächlichen Zusammenhang als Spekulation. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kennen wir die Ursache (des Selbstmordes) nicht, aber unsere Untersuchung wird uns schnell Aufschluss geben“, sagte Mahdi Dakhl-Allah gegenüber dem arabischen Nachrichtensender Aljazeera.

Der Innenminister Kanaan war erst kürzlich von den UN-Ermittlern wegen der Ermordung des syrischen Ministerpräsidenten befragt worden. Der Bericht der UN-Untersuchungskommission wird für nächste Woche erwartet.

Für die Ermordung al-Hariris war Syrien von vielen Libanesen verantwortlich gemacht worden, ein Vorwurf, der von offizieller syrischer Seite jedoch immer zurückgewiesen worden war. Kanaan, der Syrien im Libanon viele Jahre als oberster Repräsentant seines Landes vertreten hatte, war zwanzig Jahre lang Chef des syrischen Militärgeheimdienstes im Libanon (1982 bis 2002). Im Jahre 2004 war Kanaan zum syrischen Innenminister ernannt worden.

Quellen