Viele Opfer bei Gasexplosion im bayrischen Lehrberg

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Artikelstatus: Fertig 11:44, 23. Sep. 2006 (CEST)
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Lehrberg (Deutschland), 23.09.2006 – Im mittelfränkischen Lehrberg ist es am Morgen des 22. September zu einer schweren Gasexplosion gekommen. Dabei wurden mindestens 16 Anwohner und Einsatzkräfte zum Teil schwer verletzt. Drei Personen konnten nur noch tot geborgen werden. Weitere Opfer werden noch in den Trümmern vermutet. Durch die Explosion wurden drei Häuser im Ortskern völlig zerstört, viele weitere wurden beschädigt.

Gegen 08:00 Uhr wurden die Feuerwehr, Polizei und das Bayerische Rote Kreuz (BRK) wegen Gasgeruchs im Umfeld einer Bäckerei mit Bistro alarmiert. Während die Einsatzkräfte einen Gastank des Nachbargebäudes untersuchten, kam es zur Explosion. Das Fachwerkgebäude der Bäckerei und ein dahinter liegender Lagerkomplex wurden durch die Explosion völlig zerstört. Häuser in der Nachbarschaft wurden durch Trümmer in Mitleidenschaft gezogen. Insgesamt wurden zwölf Gebäude beschädigt, darunter auch die Kirche. In insgesamt 50 Gebäuden zerbarsten die Fenster durch die Druckwelle, die noch in mehreren hundert Metern Entfernung spürbar war.

Bis zum frühen Abend des 22. September konnten drei Tote geborgen werden. 180 Kräfte von Feuerwehr, THW und BRK sind – unterstützt von Rettungshunden und Kränen – mit der Suche nach weiteren Opfern und Überlebenden beschäftigt. Es werden noch mindestens drei weitere Personen in den Trümmern vermisst, die Bäckerfamilie und Angestellte. Die genaue Zahl der Vermissten bleibt jedoch unklar, da nicht bekannt ist, wie viele Personen sich zum Unglückszeitpunkt im Bäckereigebäude aufgehalten haben. Der Tank selbst ist unbeschädigt geblieben, jedoch wurde ein daneben abgestellter Tankwagen verschüttet. Da für Stunden Explosionsgefahr bestand, kühlte die Feuerwehr diesen mit Wasser.

Im Rathaus wurde eine Meldestelle für Vermisste eingerichtet. Der Unglücksort wurde weiträumig abgesperrt und zum Katastrophengebiet erklärt.

Ersten Ermittlungen zufolge ist das Gas beim Befüllen des mehrere tausend Liter fassenden Flüssiggastanks ausgetreten. Durch einen Defekt desselben ist es nach Aussagen der Feuerwehr dann zur Detonation gekommen. Der genaue Fehler war jedoch zunächst unklar.

Die Polizei schätzt den Schaden in Millionenhöhe.

Quellen